Der Gästeknigge

Wie solltes du dich als Gast generell auf einem Boot verhalten? Diese Regeln gelten natürlich nicht speziell für unser Boot sondern sollen eine generelle Anregung zum Verhalten sein. Besonder diejenigen, die es noch nicht geschaffte haben mehr wie einmal von einem Bootseigner mitgenommen zu werden, sollten sich die folgenden Regeln mehr als einmal durchlesen.

Im Folgenden reden wir von der Art Zeitgenossen, die ständig nerven und bei jeder Gelegenheit fragen, wann es endlich los geht und wann es aufs Wasser geht. Und wenn es dann losgehen soll, stellt sich heraus, das der Typ ein noch größerer Idiot ist als man es sich vorher schon gedacht hat...

Das Boot vorbereiten und beladen

Zuerst hat unser neuer Freund natürlich keine Zeit, um bei der Vorbereitung des Bootes zu helfen. Das Boot muss eventuell ins Wasser geslippt werden und bedarf einer Reinigung und Beladung vor der Fahrt. Schließlich hat unser neuer Freund noch einen super wichtigen Termin und ist generell immer busy! Hier punktet er dann zum ersten Mal

Alles sitzen schon seit geraumer Zeit im Boot und wollen endlich ablegen, unser Freund zieht es jedoch vor etwas später zu kommen ohne Bescheid zu sagen. Hierfür gibt es natürlich Extrapunkte. Als kleines Präsent hat er dann eine feine Mischung aus Dreck, Erde und anderem Shit an seinen Schuhen, den er dann fein säuberlich auf dem Gelcoat, dem Leder und dem Teppich verteilt. Hier sollte sich unser Freund schon mal eins merken, auf den meisten Booten gilt Schuhverbot! Die Schuhe bleiben auf dem Steg oder werden an Bord verstaut. Betreten wird das Boot niemals mit Schuhen.

Eigentlich hat er sich jetzt schon disqualifiziert auf einem Boot mitzufahren. Aber weil er neu ist, wollen wir mal großzügig sein...

 

Der Weg zur Wakeboardstrecke

Ist unser neuer Freund dann da, sehen wir auf mal doppelt, denn er hat noch einen Zimmernachbarn mitgebracht, der ein absoluter Profi sein soll und schon fertig im Neopren am Steg steht. Was sollen wir anderes sagen als "Ja, komm doch an Bord", wir sind schließlich höflich.

Endlich kann abgelegt werden und es geht Richtung Wakeboardstrecke. Kaum auf dem Wasser fragt der Zimmergenosse, ob wir noch seine Freundin einsammeln könnten, die nur ein paar Meter flussabwärts wartet und auch gerne mal Wakeboarden ausprobieren möchte. Bingo! Hauptgewinn des Tages. Jetzt habenw ir nicht nur den neuen Freud mit den dreckigen Schuhen und seinen Zimmernachbarn im Boot, sondern auch noch seine wahrscheinlich potthässliche Freundin, die auch noch Wakeboarden will, am Hals.

Merk Dir daher schon mal folgede Grundregel:

 

Bring niemals irgendjemanden auf das Boot mit, ohne das der Eigner vorher davon weiss und sich einverstanden erklärt hat.

Hiervon gibt es nur eine einzige Ausnahme: Hübsche Chickas, die sich auf dem Boot bräunen wollen oder die Rider mit Getränken und Massagen verwöhnen, dürfen JEDERZEIT mitfahren.

Endlich geht es also richtung Wakeboardstrecke. Auf dem Weg dort hin fängt unser neuer Freund an zu erzählen wie geil er Wakeboard fährt und wie kurz er davor steht den ersten Flip zu stehen. Heute möchte er mal den krankensten Move aller Zeiten austesten. Und wieder einmal wird durch unseren neune Freund enorm gepunktet.  Wenn du keine Ahnung hast wovon du redest, einfach mal die Fresse halten!

 

Das Wakeboarden

Nachdem uns unser neuer Freund die 20 Minuten bis zu Strecke vollgeblubbert und an den Rande des Wahnsinns getrieben hat überlegen wir ernsthaft ihn in die Freiheit zu entlassen. Aber nein, wir sind nett und fragen ihn ob er das erste Set fahren möchte, das wäre dann der Hauptgewinn an Punktzahl für Ihn und auch für uns, denn das Geblubber hat ein Ende und wir können uns mal von seinen Künsten beeindrucken lassen.

Frage also niemals, ob du das erste Set fahren kannst. In der Regel behält es sich der Skipper oder Eigner vor das erste Set zu fahren. Wirst du aufgefordert das erste Set zu fahren, genieß es und schweig. Wenn nicht, lehn dich zurück und chill ne Runde. Bedenke dabei aber, alle sind geil aufs Fahren, nicht nur du!

Als unser Freund endlich an der Reihe ist, kommt es wie es kommen musste: Er fährt und fährt und fährt und fährt... und sammelt dabei wieder Extrapunkte

Merk Dir also, dein erstes Set sollte immer so kurz wie möglich sein! Vor allem dann, wenn einige im Boot noch nicht gefahren sind. Bedenke immer, dass du nicht der einzige bist, der geil auf´s Waken ist und dieser Tag dreht sich NICHT um Dich. Fahr also lieber kurz uns später noch einmal, so kommen alle schnell aufs Wasser und auf ihre Kosten.

 

Generell gilt:

 

Safety First! Der Skipper hat die Verantwortung und immer das letzte Wort! Diskussionen sind nicht erwünscht wenn es hektisch wird!

 

Damit im Fall der Fälle nicht lange überlegt werden muss sprechen wir uns gegenseitig immer per DU an. Auch kanne es mal laut und energisch werden. Dies bdeutet jedoch nicht, dass wir gerade Frust abladen oder Dich nicht mögen. Es dient schlussendlich auch Deiner Sicherheit.

 

Nach dem Wakboarden

Nachdem unser Freund sein erstes Set beendet hat, wie ein begossener Pudel ins Boot kletter und sich seiner Neopenweste entledigt und dabei das halbe Boot flutet, fangen auch schon die ersten Erklärungsversuche an: Die Bindung war falsch justiert, das Wasser ist zu kabbelig, das Boot fährt nicht konstant und macht ne scheiss Welle.

Grobes Faul! Bemängel niemals die Welle des Bootes oder das Boot selber auf dem du nur Gast bist. Niemals! Und komm auch nie auf die Idee, die Fahrkünste des Bootseigner zu bemängeln. Nie Nie Nie! Und vor allem nicht, während du sein Boot mit dem Wasser aus Deinem Neoprenanzug füllst.

Niemand möchte seinen Tag mit jemandem verbringen, der in einer Tour jammert und rumlästert. Wenn du an deinem eigenen Boot fährst: Mach was du willst. Wenn du Gast in einem Boot bist: Zeige Respekt für den Bootsbesitzer und seine Crew. Keiner zwingt dich mitzufahren. Und vor allem, achte da drauf so wenig Wasser wie möglich zu verteilen. Nehm ausreichend Handtücher mit und frag lieber vorher wo nasse Sachen gelagert werden können.

Ein Wakeboardtag geht schnell rum und spätestens wenn es an die Rückfahrt geht wird unser neuer Freund ganz hibbleig, da er noch ein paar Mal punkten möchte. Er hat einen Termin und er muss auch ganz dringend auf Toilette und sowieso hätte er nicht gedacht, dass das alles so lange dauert. Als wir nach dem Anlegen anfangen das Boot zu entladen und zu reinigen muss unser neuer Freund natürlich ganz schnell weg und helfen kann er leider auch nicht, da er noch zum Grillen eingeladen ist.

Das die Reinigung des Bootes und das Trocknen der nassen Bereiche so wie der Check der Maschine und das anlegen der Persenning nicht zu den besten Aufgaben des Tages gehören ist klar, aber zusammen geht es nun mal deutlich schneller als alleine und kein Bootseigner möchte im dunkeln alleine sein Boot reinigen und trocken legen. Das macht keinen Spaß!

 

Das Boot fährt nicht mit "Danke"

Unser neuer Freund hat also klammheimlich ab und drückt und dabei schnell noch 5 Euronen in die Hand für den Sprit. In seinem stark gestressten Hirn war wohl nicht sehr viel Kapazität zum Errechnen des Spritverbrauch frei. Ihm selber kommt die Spende noch sehr großzügig vor. Am liebsten hätte er nach Wechselgeld gefragt, aber passt schon. Spätestens jetzt sollten die aufpassen, die kein zweites Mal mitfahren durften.

Alle die ein Boot habeb wissen es bereits, ein Boot braucht Sprit, viel Sprit. Wakebaordboote benötigen noch viel mehr Sprit. Zudem wird Sprit benötig um das Boot ins Wasser und wieder raus zu bekommen. Ein Boot benötigt nicht nur in dem Moment Sprit, in dem du Dein Set fährst sondern auch auf dem Weg zur Strecke und wieder zurück. Unser Boot ist kein Geranienbomber vom Grabbeltisch mit 25 PS Außenboarder, sondern ein speziell für den Wasserski und Wakeboardbetrieb gebautes Boot mit 5,8 L Hubraum und über 350 PS. Den Unterschied wirst Du dann merken, wenn du selber mal am Seil hängen darfst.


Selbst ein sparsames Boot verbraucht im Wakeboardbetrieb um die 30L pro Stunde und ist auf dem Weg von uns zur Wakeboardstrecke auch ein sparsames Gefährt. Für eine gemütliche Feierabendrunde mit 2 bis 3 Sets solltest du also mindestens 25€ Spritgeld und für eine chillige Wochenendtour eher 50€ Spritgeld einplanen. Gerne gesehen sind auch das eine oder andere Auslaufbier für Eigner und Crew.

Uns solltet Ihr wirklich keine Zeit haben beim Ausräumen und Reinigen seid lieber nicht knauserig mit dem Spritgeld.